Live & Liberal: NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart fordert mehr Einsatz bei Klimaneutralität

Sollten die Pariser Klimaziele erreicht werden, kommt dem Energiesektor eine zentrale Bedeutung zu. Prof. Dr. Andreas Pinkwart, NRW-Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, diskutiert mit den Mitgliedern des FDP-Kreisverbands Mönchengladbach.

 

Prof. Pinkwart macht gleich zu Beginn deutlich, dass er mehr Tempo fordert bei der Transformation. Wie werden erneuerbare Energien nutzbar gemacht? Können energieintensive Unternehmen künftig noch bestehen?

 

Als positive Beispiele nannte der Minister das Forschungszentrum für Batteriefertigung an der Münsteraner Universität. Akkus, nicht nur für Elektroautos, sollen leistungsfähiger und umweltfreundlicher produziert werden können. Mit der Speicherung von Wasserstoff befasst sich das Forschungszentrum Jülich. Auch Wasserstoff kommt eine zentrale Rolle bei erneuerbaren Energien zu. Die Plattform IN4climate.NRW bietet Industrie, Wissenschaft und Politik einen Raum zur Zusammenarbeit, um zukunftsträchtige Strategien für eine klimaneutrale Industrie zu erarbeiten.

 

In den nächsten fünf Jahren sollen nach Aussagen von Prof. Pinkwart 75 Mrd. Euro für Investitionen zusammenkommen, um den Umgestaltungsprozess voranzubringen. Hieran beteiligen sich Bund, Land NRW und private Investoren. Dies bedeutet, dass auch die energieintensiven Industriezweige, wie Chemie, Stahl, Papier, erhalten bleiben sollen.

 

Als Erfolgsgeschichte sieht Minister Pinkwart den Glasfaserausbau hierzulande, trotz der stellenweise komplizierten Verlegungsmöglichkeiten. Während in 2017 lediglich 9 % private Haushalte einen GigaBit-Anschluss hatten, waren es in 2022 insgesamt fast 70 %.

 

Zu einem möglichen Gasembargo durch Russland gab Prof. Pinkwart zu bedenken, dass die Industrieunternehmen im Gegensatz zu den privaten Haushalten und dem Gesundheitssektor nicht geschützt sind. Da 40 % des Gases aktuell Unternehmen verbrauchen, könnten Kohlekraftwerke im Notfall die Versorgung sicherstellen.

 

Zum Ende der Diskussion stellt Minister Pinkwart noch einmal lobend die Innovationskraft der Unternehmen heraus. Seit 2017 konnten auch mehr als 400.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen.