Ist die Pflege am Ende? Nicole Westig und Diakonie MG im Gespräch FDP: Größter Pflegedienst der Republik – Das eigene zu Hause

„Der Wert einer Gesellschaft zeigt sich auch darin, wie wir mit den Schwachen umgehen. Ich möchte zeigen, dass Freie Demokraten empathisch sind und Lösungen anbieten, um den Pflegenotstand zu beseitigen“, erklärt Nicole Westig, pflegepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion.

 

Aus diesem Antrieb war Nicole Westig zu Gast bei der Diakonie in Mönchengladbach. Nach einem Rundgang durch die Häuser der Diakonie, begleitet vom Geschäftsführer Heinz Herbert Paulus, diskutierte Nicole Westig mit der Pflegedienstleiterin Michaela Weyermanns.

 

Unter dem Motto „Ist die Pflege am Ende? – Herausforderungen und Chancen“ wurde die Pflegepolitik unter die Lupe genommen. Das, was Jens Spahn präsentiert, ist leider nur Stückwerk. Es fehlt ein Gesamtkonzept, beispielsweise zur Gewinnung von mehr Pflegekräften. Es nützt nichts, 13.000 neue Stellen zu schaffen, wenn man diese nicht besetzen kann. Eine große Chance zur Attraktivitätssteigerung des Pflegeberufs liegt bei den Auszubildenden.

 

Diese sollten nicht länger wie examinierte Pflegekräfte auf den Stationen eingesetzt werden dürfen, so Westig. Sie fordert außerdem, mehr Wert auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen zu legen und die Pflegeschulen besser finanziell durch den Bund auszustatten.

 

„Wir haben Schwierigkeiten, Nachwuchs zu bekommen. Die Nachfrage ist in den letzten Jahren immer mehr zurückgegangen. Das Hauptproblem sind die Arbeitszeiten und die physische Belastung durch tägliche Konfrontation mit sterbenden oder an Demenz erkrankten Menschen“, erzählt Michaela Wyermanns.

 

Der Kreisvorsitzende Jörg Buer stellte auch das Thema „Pflege zu Hause“ und vor allem mehr Unterstützung von pflegenden Angehörigen in den Fokus: „Hier fühlen sich viele allein gelassen, insbesondere auch Selbstständige.“

 

„70 Prozent der Menschen werden zu Hause gepflegt – pflegende Angehörige sind somit der größte Pflegedienst der Republik. Hier braucht es mehr Unterstützung des Bundes, vor allem in Form von professioneller Beratung und durch mehr Kurzzeitpflegeplätze“, so Westig abschließend.